Berlinale 2018 – Tag 2 | Robert Pattinson, Beki Probst und die Eröffnung der Sektion Generation

Das tägliche BERLINALE-TAGEBUCH 2018

Der 2. Tag der BERLINALE 2018 begann für uns sonnig und mit einer würdevollen Preisverleihung. Im Martin-Gropius-Bau, wo sich während der Internationalen Filmfestspiele sonst die Branchenkenner zum Austausch im Rahmen des “European Film Market” treffen, fand die Ehrung der Berlinale Kamera statt. Den Preis überreichte Festivalchef Dieter Kosslick höchstpersönlich der Bernerin Beki Probst, die den “European Film Market von 1988 bis 2014 geleitet hatte. Darauf folgte von ihm eine sehr witzige und schöne Laudatio, bevor wir uns den Besuchern und der Einladung Kosslicks folgten mit einem Glas Champagner noch einmal in kleinerer Runde auf die gerührte Preisträgerin anzustoßen.

Wer sonst am 2. Tag der Berlinale 2018 bejubelt wurde? Na klar, Frauenschwarm Robert Pattinson. Der war diesmal mit Mia Wasikowska und den beiden Regisseuren Nathan und David Zellner in Berlin zu Gast, um seinen neuen Film DAMSEL vorzustellen. Aber natürlich mussten unsere Journalisten-Kollegen auf der Pressekonferenz ihm solche Fragen stellen: Wie ist es eigentlich so, wenn man Fans hat, die in bibbernder Kälte stundenlang vor dem Hotel warten, um ihren Star 1 Sekunde zu erblicken. Hier könnt ihr die gesamte Pressekonferenz in voller Länge sehen:

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Wer jetzt aber glaubt, dass der 2 Tag nur von Ehrungen und Promis bestimmt war, täuscht sich. Auch am 2. Tag schauten wir mehrere Filme. Ein Ausflug führte uns dabei wie jedes Jahr wieder in das Haus der Kulturen der Welt, wo wir der Eröffnung der Sektion Generation beiwohnten. Wie wir den Eröffnungsfilm 303 von Regisseur Hans Weingartner finden und was wir von den übrigen drei Filmen der Sektionen Wettbewerb und Panorama halten, erfahrt ihr hier:

BLACK 47 / SEKTION WETTBEWERB

Black 47

BLACK 47 ist ein Rache–Historien-Thriller, um einen irischen Deserteur, der in Afghanistan für das britische Königreich gekämpft hat und nun in seine Heimat zurückkehrt. Eine Heimat, die er verwüstet vorfindet. Eine Ort, der unter dem britischen Kolonialismus leidet und in der nicht nur seine Mutter, sondern auch sein Bruder Opfer wurde. Ein Motiv, der ihn zu einem unbarmherzigen Rachefeldzug antreibt. Brutal und über Leichen gehend. Inszeniert in sehr minimalistischen, spartanischen und blassen Bildern voller Kargheit. Bei dessen Inszenierung die historischen Bezüge nicht weiter vertieft werden, sondern es Regisseur Lance Dely mehr um den Akt der Rache des Einzelnen als um eine tiefenpsychologische Studie der Figuren und der Geschichte geht. Wobei vor allem letzteres interessant gewesen wäre zu sehen, wie dieses Stück Kolonialgeschichte filmisch verstärkt dargestellt worden wäre.

Weitere Vorstellungen:
17.02. 15h00 Friedrichstadt-Palast
17.02. 18h30 Haus der Berliner Festspiele
18.02. 18h30 Neue Kammerspiele
25.02. 14h30 Haus der Berliner Festspiele

303 / SEKTION GENERATION

303 / Copyright: © Kahuuna Films GmbH / Sebastian Lempe, Mario Krause

Hans Weingartners neuer Film 303 ist nicht nur der diesjährige Eröffnungsfilm der BERLINALE-Sektion “Generation”, sondern auch ein wunderbarer Jugend-Road-Trip. Es geht um das Kennenlernen, erste Annäherungsgefühle, das Abtasten von Gefühlen und Emotionen und schließlich die große Liebe. Ein Film voller tiefgehender politischer, philosophischer und illusionistischer Gespräche zweier Jugendlicher, die sich durch den beständigen Wortaustausch immer besser verstehen. Ein Roadtrip durch Westeuropa, der mit dem Wunsch nach einer Mitfahrgelegenheit begann. Eine Reise, in der es um die Fragen geht: Macht der Kapitalismus den Menschen zum Neandertaler? Führt Monogamie ins Unglück und kann man sich aussuchen, in wen man sich verliebt? Ein sehr sanft und gefühloll inszenierter Spielfilm, der die Jugendlichen mit viel Empathie ernst nimmt und man manchmal den Eindruck bekommt, dass durch die langen Gespräche der beiden Hauptprotagonisten Jan und Jule das hier vermittelte Wissen direkt wie aus dem Lehrbuch an die wohl überwiegend jungen Zuschauer weitergegeben werden soll. Ein amüsanter wie romantischer Film über das Leben, der einem ein gutes Gefühl gibt, aber trotzdem an einigen Stellen sich zu sehr in die Länge streckt und bei einer Spielfilmlänge von 145 Minuten durchaus hätte gekürzt werden können.

Weitere Vorstellungen:
17.02. 17h30 Toni & Tonino
19.02. 15h30 Cubix 8
25.02. 20h00 Haus der Kulturen der Welt

 

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