BFF privat und im Beruf | UNVERBLÜMT

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Sou Boujloud: ProfilbildBFF privat und im Beruf

Habt ihr schon einmal mit eurem BFF oder Partner oder einem Familienmitglied eng zusammengearbeitet? Zwischen Matt Damon und Ben Affleck scheint es da keinerlei Probleme zu geben. Sowohl vor als auch hinter der Kamera lassen die beiden nichts aufeinander kommen. Auch, wenn ich mir wieder einen Film mit Javier Bardem anschaue, kann ich sicher sein: Ehefrau Penélope Cruz ist dabei.
Die Liste der Stars, die auch privat eng miteinander verbunden sind, ist lang.

Wie bemerkenswert!

Aber hier und da knallt es natürlich auch mal gewaltig. So gewaltig, dass Produzenten, Regisseure, Veranstalter und Red-Carpet-Koordinatoren ganz genau aufpassen müssen, die jeweiligen Streithähne tunlichst weit voneinander fernzuhalten.

Vor dem Ehe-Aus zwischen Jennifer Aniston und Brad Pitt und somit auch dem Beginn der Romanze zwischen ihm und Angelina Jolie kam es hier und da vor, dass diese drei Menschen auf Events nebeneinander saßen. Glaubt ihr, das könnte heute noch passieren? Hah …

Allein Selena Gomez müsste mittlerweile eine beachtlich lange schwarze Liste führen. In meiner Vorstellung sitzt irgendwo ein kleiner „Freundschaftsbeauftragter“ in Hollywood und seufzt ganz schwer, wenn er vom neuesten Krach zwischen zwei Promis erfährt. Und dann trabt er in ein global vernetztes Untergrundbüro, irgendwo tief im Inneren der Erde. Dort tippt er ein paar Daten in eine Matrix und auf einem überdimensionalen Bildschirm tauschen Zahlen und Punkte ihre Plätze. So entstehen übrigens Erdbeben und Tornados. Ein irre schlauer Stochastik-Computer muss dann dafür sorgen, dass die Welt nicht untergeht. Okay … vielleicht ist das ein klein wenig übertrieben. Vielleicht.

Aber eigentlich ist das doch das Schönste, oder? Ich meine nicht den Streit und den armen Freundschaftsbeauftragten im Untergrund. Ich meine das Gefühl, gute Freunde bei der Arbeit um sich zu haben. Ich persönlich halte aber nur bedingt etwas davon, Beruf und Freundschaft miteinander zu verbinden. Eigentlich bin ich der Meinung, dass es über kurz oder lang einfach nicht gutgehen kann. Ich will das nicht. Nicht mit meinem Partner (was erzählt man sich denn dann daheim, wenn man nonstop aufeinander hockt?) und eigentlich auch nicht mit meinen Freunden. Aber dann tue ich es doch wieder. Weil es ja eigentlich irgendwie schön ist.

Und seit ich in meinen weisen 30ern lebe, funktioniert es auch ganz gut. Ich achte nämlich darauf, dass es keine gewisse Weisungsgebundenheit zwischen meinem Kollegen-Freund und mir gibt. Und wenn doch, dann setze ich voraus: Das Job-Ich ist ein wenig anders als das Privat-Ich. Privat kann man viel Quatsch miteinander machen. Im Job sind jedoch Disziplin und Professionalität gefragt. Auf beiden Seiten.

Es kam schon einige Male vor, dass ich einen Dreh geleitet habe und ein Freund am Set war. Im Job ist manchmal keine Zeit für Späßchen und Larifari. Da wird auch niemand bevorzugt. Und da kristallisiert sich dann heraus, ob man trotz Freundschaft professionell miteinander arbeiten kann.

Ich habe zwei jüngere Brüder, die in der gleichen Branche unterwegs sind wie ich. Der jüngste hat mich schon oft als Assistent auf Drehs begleitet. Vor dem allerersten Job sagte ich ihm, dass er am Set keinen Kleiner-Bruder-Bonus erwarten könne. Gleiches ist mir mit meiner älteren Schwester passiert. Während der Schulzeit haben wir beide im selben Fashionstore gejobbt. Und es passierte nicht selten, dass sie wegen meiner Trantütigkeit ohne mich mit dem Auto zur Arbeit fuhr.
Dreimal umsteigen und mit halb geschminktem Gesicht und feuchten Haaren durchs ganze Einkaufszentrum zu sprinten, ist nicht so geil, aber voll verdient.

Mein anderer jüngerer Bruder und ich könnten uns beruflich perfekt ergänzen, aber wir tun es nicht. Aus dem einfachen Grund, dass wir „noch nicht so weit sind“. Ich berate ihn, das war es dann auch schon. Vielleicht in zehn Jahren oder so. Mit Familie kann man sich nicht mal eben streiten und getrennte Wege gehen.

Freunde kommen und gehen. Die wirklich guten bleiben Damon-Affleck-mäßig ein Leben lang.

Sou Boujloud

Das könnte dir auch gefallen

 

Hinterlasse eine Antwort

Deine Email-Adresse wird nicht veröffentlicht.