Über die Notwendigkeit der Filmmusik (1/7) | ELMARS HOLLYWOOD
Wenn vom Film nur die Musik hängen bleibt: gut oder schlecht?
Mein Gott! Es gibt so unfassbar gute Filmmusik. Viel unfassbar gute Filmmusik. Und schlechte natürlich auch. Oder nichtssagende. Ja, ja. Ich weiß. Filme sind Geschmacksache. Filmmusik demzufolge auch. Gerade wir von FredCarpet predigen das ja ohne Unterlass. Aber was raus muss, muss raus. MARY POPPINS’ RÜCKKEHR. Das war gar nichts. Der Film nicht. Und die Musik und Melodien – waren schon beim Verlassen des Kinos weg. Pffff … einfach mit Mary davongeweht. Falls jetzt hier die Diskussion losgehen sollte: Ich kann mir Musik schon merken. Lange merken. Den Soundtrack zur Ur-MARY POPPINS von 1964 könnte ich jetzt hier und jetzt auf gleich vorpfeifen und mit allerhand Textlücken auch mitsingen. Vielleicht war deswegen der Schock bei der Neuauflage so groß.
Und das hat nichts mit Früher-war-alles-besser zu tun. LA LA LAND zum Beispiel: einmal kurz dran gedacht – zack, ist die Musik wieder da. Und die Bilder sind dazu auch wieder im Kopf. Geht doch! Und es gab und gibt so viele tolle Beispiele: WHIPLASH. Oder SING STREET. Oder CAN A SONG SAVE YOUR LIFE?. Zurzeit hat man ja eh den Eindruck, als sei die große Ära der Musikfilme gerade erst angebrochen. A STAR IS BORN. BOHEMIAN RHAPSODY. ROCKETMAN. Noch ganz aktuell und mit – zugegeben – ungewöhnlichem Ansatz: YESTERDAY. Und zwar noch in ganz weiter Ferne – nämlich erst im Dezember 2020 –, aber heute schon für aufgestellte Ohren sorgend: Steven Spielbergs Neuverfilmung von Leonard Bernsteins WEST SIDE STORY. Mit BABY DRIVER–Ansel Elgort in der (Haupt-)Rolle des Tony.
Auch wenn Elmar Biebl sein Gegenüber Patrick Kirst zu Beginn seiner siebenteiligen Videoreihe zum Thema Filmmusik provokant fragt, was Musik denn überhaupt in Filmen zu suchen habe, weil wir das in Filmen abgebildete, (vermeintlich) reale Leben ja zum Beispiel auch nicht mit einem Ghettoblaster auf der Schulter fristen würden: Musik ist – und da sind sich Elmar und Patrick Kirst natürlich einig – das Salz in der Suppe des Kinos. Die Würze. Der Geschmacksverstärker. Ohne geht es nicht. Demzufolge gibt es ganz, ganz viel über Filmmusik zu reden und zu erzählen und erst recht zu erklären. Und darum haben sich Elmar und Patrick auch sieben Folgen lang die Zeit genommen, dies alles zu tun. Was bedeutet, dass ich hier auch noch sechsmal die Gelegenheit haben werde, mich über das Thema Musik & Film und Film & Musik auszulassen.
Im Übrigen ist es ja auch nicht so, dass wir uns hier noch nie diesem Thema gewidmet hätten. Wer sich also die Wartezeit bis zu Elmars zweiter Folge seines Filmmusik-Specials verkürzen will – nur zu! Wir hätten da zum Beispiel ein kurzes Interview von Steven Gätjen mit Hans Zimmer (aktuell mit DER KÖNIG DER LÖWEN wieder in aller Ohren) bei den Golden Globes 2017 – dem später noch ein sehr ausführliches in Stevens ZDF-Magazin GÄTJENS GROSSES KINO folgen sollte. RANX-MAN Didi Ochs fragte euch „Wer hat das Zeug für den nächsten Mega-Soundtrack?“. Im Interview plauderte Sam Smith über die Entstehungsgeschichte seines Bond-Songs zu SPECTRE. Alexandre Desplat sprach über seine Musik zu SHAPE OF WATER – DAS FLÜSTERN DES WASSERS. Und wahrscheinlich habe ich hier jetzt noch die Hälfte vergessen. Machen wir es doch so: Ich suche weiter. Und ihr guckt weiter. Also … die nächsten sechs Folgen von ELMARS HOLLYWOOD mit dem Themen-Schwerpunkt Filmmusik.