Berlinale 2017 | Vom Produzententag bis zu THE PARTY – Tag 6
Am Dienstag war auf der BERLINALE 2017 Produzententag und wir hörten uns im Hebbel am Ufer an, was die Produzenten von morgen bewegt. Darüber hinaus sahen wir ein großartigen Wettbewerbsfilm – mit Bruno Ganz in einer der Hauptrollen. Mehr gibt es hier zu lesen:
BERLINALE-Zeit ist die Zeit für den Auflauf der großen Hollywood-Stars. Und wir dürfen natürlich viele von ihnen treffen. In einer der großen Luxushotels in Berlin begegneten wir deshalb am Dienstag Charlie Hunnam, Sienna Miller und Regisseur James Gray, die zuvor schon eine ausführliche Pressekonferenz abgehalten hatten. Aber FredCarpet goes natürlich Einzelgespräch. Unser Interviewer durfte sich dann auch gleich mal ein Lob von Charlie abholen… great shoes, where did you buy the shoes?” “Topman” antwortete dieser. Wenn ihr in den nächsten Tagen also in diesem britischen Modegeschäft seid, vielleicht schaut er dann ja auch bei euch vorbei.. 😉 Die Interviews gibt’s dann natürlich auch bald bei uns zu sehen, spätestens zum Kinostart am 30. März 2017, wenn der Film offiziell veröffentlicht wird.
Ansonsten war der 6. Brrlinale-Tag wieder mal was für die ganz großen Organisatoren der Filmkritiker. Wir hetzten jedenfalls von einer Location zur anderen Location. Natürlich nur, um euch den besten Einblick in die BERLINALE 2017 zu garantieren.Here, please…
FIFTY-FIFTY: PRODUCING GENDER EQUALITY + THE ROAD NOT TAKEN: FUNDING COURAGE / SEKTION BERLINALE TALENTS
So besuchten wir im Hebbel am Ufer am Dienstag im Rahmen der BERLINALE TALENTS erneut zwei Panels, die sich zum Produzententag passenderweise vor allem mit den Möglichkeiten der Finanzierung der Filme beschäftigten. In FIFTY FIFTY: PRODUCING GENDER EQUALITY drehte sich alles um das Thema Gender und Diversity und wie es möglich wird, dass in Zukunft auch Frauen mehr Filme finanziert bekommen: Denn, wie in vielen anderen Branchen, werden auch in der Filmbranche Frauen immer noch benachteiligt, wie uns die Leiterin des Swedisch Film Institute, Anna Swerner, eindrucksvoll in einer Präsentation zeigte. Die Message der Experten um Vinca Wiedemann, Josyln Barnes und Isabell Sûba: Vernetzt euch und gebt nicht auf, euer Projekt und eure Rechte zu verteidigen, gründet Programme oder das Swedish Film Institute, die sich dafür einsetzen, dass gleiche Rechte für alle gelten. Wichtig sei nur, sich zu strukturieren, einen Plan zu machen und dem zu folgen. Auch das Aufbauen eines Netzwerks ist essentiell. Genau wie das Erstellen eines Konzepts. Ähnliche Message brachten die Experten von ROAD NOT TAKEN: FUNDING COURAGE mit. Vor allem Katriel Schory, lange Direktor des Israeli Film Fund, appellierte an die jungen Leute sich einen Plan zu machen, wenn sie ihn finanziert haben wollten, notfalls auch ohne Distribution, sondern durch Selbstvermarktung. Er sehe so viele Menschen, die auf ihn mit einer Verfilmungs-Idee kämen, aber eine Frage könnten die meisten jungen Filmemacher selten beantworten. Was für eine Intention man hinter seiner möglichen Verfilmung verfolge. Auch hier appelierten die Experten daran sich einen Plan zu machen und nicht aufzugeben. Als kleine Aufgabe gab Moderator Henning Kam denm Publikum eine Aufgabe mit, in dem der rechte Sitznachbar einem erzählen sollte, in was für einer Situation dieser zuletzt in seiner Tätigkeit Mut bewiesen hatte. Gar keine leichte Aufgabe, wie wir selbst feststellen mussten….
Aber nun feiern wir erstmal mit THE PARTY!
THE PARTY / SEKTION WETTBEWERB
Denn THE PARTY ist definitiv unser Highlight auf dieser BERLINALE 2017. Mit bösem Witz, glorreichen Dialogen und einem herausragenden Cast um Bruno Ganz, Cilian Murphy, Kristin Scott Thomas und Timothy Spall erzählt er von einer Ministerin namens Janet, die ihre Ernennung ins Schattenkabinett mit ein paar engen Freunden feiern möchte und sich dabei schlimme Geheimnisse offenbaren. Man sieht einfach förmlich mit wie viel Spaß die Schauspieler hier in dem nur 70-minütigen, theatralen Satire bei der Sache sind. Wer in DER GOTT DES GEMETZELS seine Freude hatte, wird auch in diesem grotesken, irren Film seinen Spaß haben. Ein Schwarz-Weiß-Film, in der fast jede Pointe zündet und die in auch noch in Echtzeit erzählt ist. Manchmal ist weniger mehr. Lachen garantiert
Weitere Vorstellungen:
19.02. 14h45 Berlinale Palast
MR. LONG / SEKTION WETTBEWERB
Das trifft vor allem auf den Film MR. LONG zu. Dieser Film wankt zwischen Komödie und brutalen Racheaction-Szenen, kann sich nicht entscheiden, ob er spannend oder lustig sein will und wirkt in manchen Szenen sogar ein wenig peinlich. Im Endeffekt geht es um einen Profikiller, der nach einer Flucht Unterschlupf bei einer Familie in einer fremden Stadt findet. Hier beginnt jedoch das Problem. Vermutet man anfangs einen Profikiller-Thriller, wechselt das Genre nach gut 30 Minuten ins gemütliche Familienfilm-Genre, um dann wieder zum Profikiller-Thriller zu werden. Etwas eindimensional erzählt, konstruiert und mit manchmal ziemlich fremdschämenden Schauspielleistungen.
Weitere Vorstellungen:
19.02. 12h15 Haus der Berliner Festspiele