KINO TO GO | Das fünfte Element

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Steven Gätjens DVD-Kritik vom 14.06.2016

Drei Jahre nach LÉON – DER PROFI folgte der zu diesem Zeitpunkt teuerste europäische Film aller Zeiten. Und der bisher kommerziell erfolgreichste, den Luc Besson je gedreht hat: DAS FÜNFTE ELEMENT. Eine skurille Sci-Fi-Oper, die er bereits als 16- Jähriger erdacht und zu Papier gebracht hatte. Es geht um den ultimativen Kampf gegen das Böse. Um das Überleben der Zukunft durch die Macht der Liebe. Und um einen Taxifahrer des 23. Jahrhunderts, dem eines Tages eine wunderschöne Frau durchs Autodach knallt. Sie ist der Schlüssel in der Schlacht zwischen Aliens, Menschen, Großkonzernen und exorbitanten Endgegnern.

Obwohl ich eben vom 23. Jahrhundert sprach, kann man die Welt von DAS FÜNFTE ELEMENT zeitlich nicht ganz korrekt einordnen. Der Film startet im Jahr 1914 und springt dann 300 Jahre in die Zukunft. Aber eine Uhr im Film zeigt das Jahr 2263, auf einer DVD-Edition stand mal 2257 und im Buch ist von 2259 die Rede. Egal, viel wichtiger ist ohnehin der Look. Den erschuf Comic-Fan Besson mit der Hilfe der Comiczeichner Moebius und Jean-Claude Mézières. Moebius war unter anderem für die Blueberry- und die so genannten „Schwermetall“-Comics berühmt. Mézières wurde bekannt durch die „Valerian“-Serie. Und jetzt dürft ihr 3 Mal raten, was Besson als nächstes verfilmt.

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Die Sprache, die Leeloo spricht, wurde von Besson erfunden und von Milla Jovovich verfeinert. Am Ende der Dreharbeiten konnten die beiden ganze Gespräche in dem Kauderwelsch führen. Trotzdem fiel es dem Ex-Top-Model nicht ganz leicht, sie zu lernen, da sie bereits 4 Sprachen flüssig sprechen konnte. Bruce Willis hatte es da ein wenig leichter. Seine Figur Corben Dallas musste nur Englisch oder schlimmes Englisch sprechen. Ihr Name steht ebenfalls in Verbindung mit den  „Schwermetall“-Comics. Ein Zeichner, dieser „Heavy Metal“-Hefte heißt auch so.

Das war Jean-Baptiste Emanuel Zorg. Oder eben Gary Oldman als Mini-Hitler. Ein weiteres Highlight im Film. Mit der Rolle revanchierte sich Oldman bei Besson für dessen Mit-Finanzierung von Oldmans Regiedebüt „Nil by Mouth“. Ein hartes, aber herzvolles Arbeiterfamilien-Drama, das man sich auch mal auf den Zettel setzen kann. Aber zurück zum 5. Element und seinem Bösewicht. Die beiden  zeichnen sich nämlich noch durch eine weitere Besonderheit aus. Es gibt nicht eine Szene, in der Zorg und Corben Dallas, also Pro- und Antagonist, aufeinander treffen.

Bruce Willis war übrigens nicht Bessons Favorit für Held Corben Dallas. Er wollte die Rolle eigentlich mit Jean Reno besetzen. Und Mel Gibson war ebenfalls mal wieder im Gespräch. Letztendlich ließ sich Besson vom Studio für Willis begeistern. Zwei ganz andere konnten dagegen gar nicht überzeugt werden, im Film mitzuspielen: Lenny Kravitz und Prince. Beide waren für die Rolle des irren und supergrünen Showmasters Ruby Rhod vorgesehen. Vor allem Prince. Der sagte dann aber aufgrund von Produktions-Verzögerungen ab. Und weil ihm die Kostüme, ich zitiere, „zu weibisch“ waren. Zu weibisch für Prince… hmmm….

Ruby Rhod/ Das fünfte Element
Ruby Rhod/ Das fünfte Element

Ein weiteres Highlight im Film war die Explosion im Ballsaal des Raum-Kreuzers Fhloston Paradise. Sie ist nicht spektakulär in Szene gesetzt, sie ist auch die größte Sprengung die jemals in einem Studio vollführt wurde. Das Feuer im Anschluss geriet völlig außer Kontrolle und wurde so groß, dass das Studio Evakuiert werden musste. Für die Löscharbeiten brauchte man über 20 Minuten.

Stimmlich gibt es im Film nur eine Figur die noch höher kommt: die blaue Alien-Opern-Diva Plavalaguna. Der Anfang ihres „Diva Dance“ ist „Il dolce suono,” aus der Oper Lucia de Lammermoor, eine der schwersten Arien, die es gibt. Das ganze Stück wurde von Sopranistin Inva Mula gesungen, die die Töne des 2. Teils allerdings einzeln aufnehmen musste. Komponist Eric Serra setzte sie später dann zusammen. Der Grund: die menschliche Stimme ist nicht in der Lage Oktaven so schnell zu wechseln. Gespielt wurde Plavalaguna von Bessons damaliger Frau Maïwenn Le Besco. Ihr Kostüm blieb bis zu ihrem Dreh geheim, damit jeder so echt wie möglich darauf reagieren konnte. 7 Monate später war Besson übrigens dann mit Frau Jovovich verheiratet.

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