Selma | Kritik | WEEKEND-TIPP

SELMA / Drama / 3sat / 04.07. / 23:00 – 00:55

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SELMA Plot

Alabama im Sommer 1965. Das im Prinzip bestehende Wahlrecht für Afroamerikaner in den USA wird in der Realität des rassistischen Südens ad absurdum geführt. Schwarze sind und bleiben Bürger zweiter Klasse und sehen sich täglich Diskriminierung und Gewalt ausgesetzt. Der Bürgerrechtler Dr. Martin Luther King (David Oyelowo) hat ein Jahr zuvor den Friedensnobelpreis bekommen. Bei US-Präsident Lyndon B. Johnson (Tom Wilkinson) setzt er sich für eine Reform des Wahlrechts ein. Was von Alabamas Gouverneur (großartig widerlich: Tim Roth) und seinen Anhängern unbedingt verhindert werden soll. So viel zur Ausgangssituation. Als in der Stadt SELMA ein Schwarzer von der Polizei erschossen wird, bricht sich der Unmut Bahn. King stellt sich an die Spitze eines Protestmarschs von SELMA in die Bundesstaats-Hauptstadt Montgomery. Dadurch gerät nicht nur sein Verhältnis zum großen, weißen Mann in Washington unter Druck. Sondern auch die Beziehung zu seiner Ehefrau Coretta (Carmen Ejogo) wird angesichts der Bedrohung auf eine harte Probe gestellt.

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SELMA Review

Zurückhaltend inszeniertes, aber darum auch so eindringlich wirkendes Zeitdokument von Ava DuVernay (WHEN THEY SEE US) mit einem überzeugenden David Oyelowo (David Oyelowo im Interview zu A UNITED KINGDOM) in der Hauptrolle. Antje Wessels: „SELMA ist als aufwühlendes Rassendrama zu verstehen, das jedoch ganz bewusst nicht auf die brachiale Durchschlagskraft eines Films wie 12 YEARS A SLAVE setzt, sondern den Alltagsrassismus der damaligen Zeit hervorkehrt. Das Skript von Debütant Paul Webb zeichnet den Menschenrechtskämpfer Martin Luther King als liebenden Ehemann und Vater, dessen familiärer Alltag nicht minder von den geschichtlichen Ereignissen beeinflusst wird. Dabei wird die Hauptfigur zu keinem Zeitpunkt heiliggesprochen.“ Dank dieses angenehm ehrlichen Grundtons funktioniert SELMA sowohl als Geschichtsstunde wie auch als Drama. Man könnte auch sagen: Nie war SELMA so wertvoll (und wichtig!) wie heute. Black Films Matter!

SELMA Fun Fact

Eigentlich nicht Fun, aber Fact: Regisseurin Ava DuVernays Name fand sich bei der 87. Oscar-Verleihung nicht unter den Nominierten in der Kategorie Beste Regie (wohl aber bei den Golden Globes 2015). Erst im Juni 2020 reagierte die Academy of Motion Picture Arts and Sciences auf den Vorwurf von David Oyelowo aus dem Jahr 2015, SELMA sei benachteiligt worden, weil die schwarzen Filmemacher gegen Polizeigewalt protestiert hätten. Die Antwort der Oscar-Verleiher – wie gesagt: fünf Jahre später – per Tweet: „Ava & David, wir verstehen euch. Nicht akzeptabel. Wir bemühen uns um Fortschritt.“ Unmittelbar darauf wurde bekanntgegeben, dass man Ava DuVernay (QUEEN SUGAR, DER 13., WHEN THEY SEE US) in den Vorstand gewählt habe.

SELMA ging 2015 übrigens nicht ganz leer aus: John Legend und Common (der im Film auch als James Bevel zu sehen ist) erhielten sowohl einen Golden Globe Award als auch einen Oscar für ihren Film-Song „Glory“.

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SELMA Filminfos

SELMA
Originaltitel: Selma
Genre: Drama, Historie, Biografie
Darsteller: David Oyelowo, Tom Wilkinson, Carmen Ejogo, Oprah Winfrey, Cuba Gooding Jr.
Regie: Ava DuVernay
Kinostart: 19.2.2015
DVD-/Blu-ray-Veröffentlichung: 2.7.2015
Streambar: joyn

 

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