High Fidelity | Sou Boujlouds Serienkritik Review | STREAMBAR

In den USA gibt’s die Möglichkeit, ein Kombi-Paket von Disney+ und Hulu zu abonnieren. Bei und aber noch nicht. Und wie es aussieht, wird es auch noch bis 2021 dauern. So lange wollte Sou aber nicht warten, und hat beschlossen, ab jetzt regelmäßig neugierige Blicke über den Großen Teich zu werfen. Zum Auftakt hat sie sich die Hulu-Serie HIGH FIDELITY mit Zoë Kravitz vorgenommen.

Sou Boujloud: Profilbild„Weißt du, was ich manchmal denke? Es müsste immer Musik da sein. Bei allem, was du machst. Und … wenn’s mal richtig scheiße ist, dann ist wenigstens noch die Musik da …“
Dieses Zitat aus ABSOLUTE GIGANTEN bildete das Intro des allerersten Mixtapes, das ich je bekommen habe. Ich war 18 und es war ein Freundschafts-Mixtape. Alle anderen Songs habe ich vergessen. Aber das Intro hat sich dermaßen eingebrannt, dass ich es nach über zwölf Jahren und sicherlich für den Rest meines Lebens niemals vergessen werde. Weil es einfach so wahr ist.
Stellt euch einmal vor, es gäbe keine Musik. Nicht einmal das Vogelgezwitscher am Morgen, das euch wachhält, wenn ihr nach einer Party-Nacht zu Hause einschlafen wollt. (Erinnert ihr euch? Party? Menschen? Tanzen? Das waren noch Zeiten. Damals – vor drei Monaten …)

Als ich 18 war, gab es noch kein Facebook oder Instagram. Damals hat man sich seine Buddys nach Musikgeschmack, Hobbys und politischer Einstellung ausgesucht. Es ging um den Menschen selbst. Um das Innere, das Echte. Da wurde man nicht einfach auf peinlichen Fotos oder tiefgründigen Sprüchen getaggt, um seinen Freunden zu vermitteln, dass man sie mag. Auch selbstdarstellerische Profilfotos gab es nicht. Und Filter … sowieso nicht.
Wenn man also jemandem etwas zu sagen hatte, war ein Weg, dies zu tun, eine Playlist zu erstellen. Jeder Song hat eine Message für den Empfänger. Und so konnte man sich ausdrücken, ohne sich wirklich ausdrücken zu müssen.

Dieses Gefühl und die Bedeutung einer Kollektion auserlesener Songs für eine bestimmte Person kennen viele nicht (mehr). Gefühle und Krisen werden einfach anders vermittelt. Schade. Aber vielleicht ist das auch der Grund, weshalb HIGH FIDELITY bis heute so wichtig ist. Sowohl das gleichnamige Buch von Nick Hornby (ABOUT A BOY, FEVER PITCH) als auch die Verfilmung von HIGH FIDELITY mit John Cusack und Jack Black sind vielleicht gerade deshalb so wertvoll.

HIGH FIDELITY: 25 Jahre nach dem Buch und 20 Jahre nach dem Film jetzt die Serie

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Dass der Kern der Geschichte auf unsere heutige Zeit übertragen werden kann, zeigt die neue Serie auf Hulu. Stark ist vor allen Dingen, dass hier wieder einmal Folgendes bewiesen wird: Leadcharaktere müssen nicht zwingend männlich sein. Auch dann nicht, wenn sie es in der Buchvorlage und der ersten Verfilmung sind. Der Zuschauer, egal welcher Art, kann sich mit der Hauptfigur identifizieren. Weil es eben um andere Dinge geht als das Geschlecht.

Deshalb ist HIGH FIDELITY eine Empfehlung für jeden, der Gefühle kennt und Musik mag.

Serieninfo:

HIGH FIDELITY
Originaltitel: High Fidelity
Genre: Romanze, Komödie
Darsteller: Zoë Kravitz, Jake Lacy, Da’Vine Joy Randolph, David H. Holmes, Kingley Ben-Adir
Von: Veronica West, Sarah Kucserka
Streambar: bei Hulu

Filminfo:

HIGH FIDELITY
Originaltitel: High Fidelity
Genre: Komödie, Drama
Darsteller: John Cusack, Iben Hjejle, Lisa Bonet, Jack Black, Catherine Zeta-Jones, Todd Louiso
Regie: Stephen Frears
Kinostart: 13.7.2000
DVD-/Blu-ray-Realease: 20.2.2014
Streambar: Kein Flatrate-Anbieter

 

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