The Irishman: Netflix versucht es mit der ehrenwerten Gesellschaft | ELMARS HOLLYWOOD

Die Zeit der alten, weißen Männer in Hollywood: vorbei? Ach was. Die sind gerade wieder schwer im Kommen: Netflix’ THE IRISHMAN mit dem Legenden-Trio Robert De Niro, Al Pacino und Joe Pesci feiert am 27.9.2019 beim New York Film Festival Premiere. Elmar Biebl wird wenige Tage zuvor – am 20.9.2019 – die Gelegenheit haben, Martin Scorceses Dreieinhalb-Stunden-Werk rund um den Hitman Frank Sheeran und dessen guten Freund und Gewerkschaftsboss Jimmy Hoffa begutachten zu können. Und betätigt sich heute schon mal selbst als Hit-Man: Denn ohne bisher eine Sekunde gesehen zu haben und deshalb auch noch gar nichts verraten zu können (selbst, wenn er wollte oder dürfte) – Elmar ist sich ziemlich sicher, dass THE IRISHMAN Netflix’ nächstes großes Ding wird.

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Stephan Temp: Portätbild

Bewährtes Mittel gegen freche Mäuse von Disney+: ein Oscar

Schwarzgemalt wird viel. Verfehlte Geschäftszahlen. Schulden, die über den Kopf wachsen. Sinkender Börsenkurs. Rückläufige Abonnenten. Immer neue Streaming-Anbieter, die Netflix bestimmt bald den Rang ablaufen werden. Branchen-Portale, Mediendienste und sogenannte Fachpresse sind voll von solchen Orakeleien. Jeden Tag. Und die zahlenmäßig zunehmenden Wettbewerber pushen solche „Meldungen“ natürlich auch nur zu gerne. Das beste Mittel dagegen: Überzeugen. Besser sein. Noch besser. Und noch noch besser. Qualität erzeugen. Einfallsreicher sein. Mut beweisen. Und – ja, da beißt die Maus keinen Filmstreifen ab – Geld in die Hand nehmen. Viel Geld. Noch mehr Geld. Geld, das Duftmarken in einem umkämpften Markt setzt. Und im besten Fall zurückgezahlt wird. In der Währung, die in der Welt der großen Emotionen, Abenteuer und Geschichten immer noch als einzig wahre Währung gilt: die großen Filmpreise. Oscar. Golden Globes. Ein Goldener Löwe.

Netflix’ Modell ROMA: erst mal ins Kino und dann in den Stream

Wie gesagt: Elmar Biebl wird THE IRISHMAN als langjähriger Filmjournalist in Hollywood, als Mitglied der Hollywood Foreign Press Association und nicht zuletzt als Juror der Golden Globes noch in dieser Woche zu sehen bekommen. Und zwar mit allem Rapp und Zapp, den auch wir hier von wichtigen Pressevorführungen kennen: Handy abgeben, natürlich kein (reingeschmuggeltes) Handy während des Screenings benutzen oder womöglich sogar etwas von der Leinwand abfilmen und hinterher bis zu einem bestimmten Stichtag keinerlei Details über das Gesehene verraten oder verbreiten. Embargo nennt sich so etwas. Gegen das – Branchen-Indianer-Ehrenwort! – verstößt man nicht. Und wenn doch, kann es sein, dass man ganz schnell nicht mehr zu dem mal größeren, mal kleineren und exklusiveren Kreis jener gehört, die Filme manchmal schon weit vor ihrem Kinostart sehen dürfen.

Wir sind gespannt, was uns Elmar am Ende dieser Woche – und damit immerhin noch sieben Tage vor der New Yorker Premiere – sagen wird. Oder darf. Und ob wir euch davon etwas weitersagen dürfen.

Ansonsten werden uns eben in Geduld üben. Mindestens bis zum 1.11.2019: Da will Netflix THE IRISHMAN in ausgewählten Kinos für einen begrenzten Zeitraum auf der großen Leinwand zeigen. Natürlich nicht ohne Hintergedanken: Den Film öffentlich und einem zahlenden Kinopublikum zu zeigen, ist die zwingende Voraussetzung darfür, um eine der raren Nominierungen für die Golden Globes und Oscars ergattern zu können. Wem es dann auf dem Sofa immer noch früh genug ist – oder wer keines der auserwählten Kinos in seiner Reichweite findet: Am 27.11.2019 gibt es Robert De Niro, Al Pacino, Joe Pesci und die ganze ehrenwerte Gesellschaft dann quasi frei Haus – gestreamt bei Netflix.

 

Buch-Titel  I HEARD YOU PAINT HOUSES
Lieferte die Vorlage zu THE IRISHMAN: Charles Brandts True-Crime-Story I HEARD YOU PAINT HOUSES

 

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