GLASS: Kritik | FRISCHE FILME

M. Night Shyamalan (THE VISIT, THE SIXTH SENSE) liefert mit GLASS den dritten Teil der Trilogie und beendet damit seine Saga ohne einen großen Knall. Im Jahr 2000 erschien mit UNBREAKABLE – UNZERBRECHLICH ein Film in den deutschen Kinos, den so niemand erwartet hatte und seiner Zeit weit voraus war. Vor der Ära um Iron Man und Co., die heute aus keinem Kino mehr wegzudenken sind, erschuf M. Night Shyamalan in UNBREAKABLE – UNZERBRECHLICH seine ganz eigene (düstere) Superheldengeschichte – die doch so normal wirkte. Heute gilt der Film als Kult und vielleicht auch das Meisterwerk neben THE SIXTH SENSE.

David Dunn (Bruce Willis) ist auf der Suche nach dem Biest (James McAvoy)

Der Abschluss der Saga

Keiner rechnete mit einer Fortsetzung, denn UNBREAKABLE – UNZERBRECHLICH war eine abgeschlossene Handlung und somit waren auch keine Spekulationen notwendig. 2016 geschah dann aber das, was keiner erwartet hatte. SPLIT, der Mystery-Thriller um James McAvoy und seine unzähligen Persönlichkeiten, endete mit einem Knall und verriet: SPLIT spielt nicht nur im selben Universum wie UNBREAKABLE – UNZERBRECHLICH, sondern scheint auch unmittelbar mit den darin bestehenden Charakteren zusammenzuhängen.

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Drei Jahre später erscheint nun GLASS und bringt endlich die lang erwartete Antwort auf die Fragen aller Fans. Was haben Mr. Glass (Samuel L. Jackson) und David Dunn (Bruce Willis) mit Kevin Wendell Crumb (James McAvoy) zu tun? Wie wird die große Erwartungshaltung durch SPLIT erfüllt? Und hier beginnt auch schon das Problem: GLASS wird dem Hype um seinen eigenen Mythos nicht gerecht und schafft es nicht, als gelungener Abschluss zu fungieren. Der Film könnte tendenziell für sich alleine stehen und in einigen Dialogen wirkt es fast so, als ob das auch gewollt sei.

GLASS stellt die Grundfrage in den Raum, woher die „Superkräfte“ der drei Protagonisten kommen, und wiederholt dadurch in Teilen nicht nur die Motivation des erstens Teils, sondern verliert sich auch in dem Fokus.

GLASS verblasst im Schatten seiner Vorgänger

Dadurch entsteht eine Handlung des Films, die, für sich genommen, zwar ganz okay und gerade in dem heutigen Hype um Marvel und DC gelungen ist, aber so auch die Verbindung zu seinem Kern und den vorherigen Teilen verliert. Es wirkt fast so, als habe M. Night Shyamalan nicht gewusst, wie er eine gelungene Verknüpfung zwischen UNBREAKABLE – UNZERBRECHLICH und SPLIT schaffen solle. Der Regisseur, der für seine großen Twists und „Aha-Momente“ bekannt ist, schafft es in GLASS so nur, einen sehr schwachen Masterplan einzusetzen, der in Teilen auch noch recht vorhersehbar ist.

Kevin Wendell Crumb (James McAvoy) und Casey (Anya Taylor-Joy)

Die starke schauspielerische Leistung von James McAvoy schafft es da leider auch nicht, den kompletten Film zu tragen, bleibt aber mit seinen Kollegen Bruce Willis und Samuel L. Jackson ein guter Grund, den Film anzuschauen.

Wer am Ende also in GLASS geht, um einen erneuten „Mindfuck“ zu erleben, sollte seine Erwartungen etwas herunterschrauben und dagegen einfach die drei Schauspieler vor der Kamera genießen.

Filmdaten: GLASS

GLASS
Originaltitel:  Glass
Genre: Mystery, Drama
Darsteller: James McAvoy, Samuel L. Jackson, Bruce Willis, Sarah Paulson
Regie: M. Night Shyamalan
Kinostart: 17.01.2019

 

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