PETER LINDBERGH – WOMEN’S STORIES | Peter Lindbergh im Interview mit Sou Boujloud
Peter Lindbergh. Der Superlativ einer Ikone in der Modefotografie. Ein großer Mann. Während meiner Recherchen zur Vorbereitung auf das Interview die Erkenntnis: noch größer als vermutet. Seitdem ich den Film PETER LINDBERGH – WOMEN’S STORIES gesehen habe, ist er für mich nun der Allergrößte. Na, großartig. Eigentlich bin ich selten aufgeregt, wenn ich ein Interview führe. Das wäre ja auch kontraproduktiv. Aber: Wenn ich jemanden richtig, richtig, gut finde, dann fühle ich mich wie ein unbeholfenes, schüchternes, kleines Mädchen.
Ich sage immer: Innerhalb der ersten zwei Sekunden, nachdem ich einen Interview-Raum betreten habe, entscheidet sich, ob es ein gutes Gespräch wird oder in einer desaströsen Un-Konversation endet. Das hat verschiedene Gründe. Zum Beispiel, ob man einander sympathisch findet. Wie sich der Interview-Partner selbst sieht und ob man sich auf Augenhöhe begegnet.
In diesem Fall traf ich einen sehr liebenswerten, auf den ersten Blick vielleicht etwas kauzig wirkenden, jedoch herzlichen und interessierten Menschen. Dessen weltweiter Erfolg ihm zwar bewusst ist, er sich darauf jedoch rein gar nichts einbildet. Aus einem Interview wurde ein Gespräch, eine Unterhaltung, ein kleines Kennenlernen.
Dass das gesamte Kamera-Team gebannt an Peter Lindberghs Lippen hing, beweisen die lauten Geräusche, die der Kamera-Assistent hier und da durch fallen gelassene Gegenstände auslöste. Eigentlich schade, dass man in zusammengeschnittenen Interviews den Austausch zwischen den Fragen und Antworten selten erfährt. Aber das macht meinen Beruf auch so schön. Es müssen ja nicht immer alle auch alles sehen und hören.
Filmtitel: PETER LINDBERGH – WOMEN’S STORIES
PETER LINDBERGH – WOMEN’S STORIES
Originaltitel: Peter Lindbergh – Women’s Stories
Genre: Dokumentation
Regie: Jean-Michel Vecchiet
Kinostart: 30.5.2019