Warum fehlt in Disney-CEO Bob Igers Buch das Kapitel G wie Geld? | ELMARS HOLLYWOOD

Was er anfasst, wird zu Gold. Jedenfalls hat man diesen Eindruck. Robert Allen „Bob“ Iger hat es nicht vom Tellerwäscher zum berühmten Millionär gebracht. Sondern vom Wetterfrosch einer lokalen Radiostation zum Boss des größten Unterhaltungskonzerns der Welt. Und Millionär ist er – selbstverständlich! – auch noch. Multimillionär. Auch selbstverständlich. Wie er das fertiggebracht hat, hat Bob Iger jetzt in einem Buch aufgeschrieben: A RIDE OF A LIFETIME: LESSONS LEARNED FROM 15 YEARS AS CEO OF THE WALT DISNEY COMPANY. Elmar hält das Buch noch gar nicht in den Händen – aber hat schon eine kritische Anmerkung …

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Stephan Temp: Portätbild

Bob Iger: Wie macht man aus einem taumelnden Riesen einen Riesen, der inzwischen alle anderen taumeln lässt?

Es gab bestimmt schon einfachere Zeiten in einer Branche, die in regelmäßigen Abständen von großen Veränderungen „heimgesucht“ wird. Bei denen man jedes Mal hellwach sein musste, um am Schluss nicht zu den Abgehängten zu gehören. Zuerst machte der Tonfilm dem Stummfilm das Garaus. Für viele der stummen Stars bedeutete es das Ende ihrer Karriere vor der Kamera. Die Erfindung des Fernsehens schien das Ende des Kinos einzuläuten. Studios reagierten mit – später bitterlich bereuten – Panikverkäufen ihrer Studio-Locations. Aus Schwarzweiß wurde Farbe. Aus manch Analogem wurde immer häufiger Digitales. Aus Speichermedien wie Bändern wurden silberne Scheiben. Persönlicher Besitz und Sammlerstücke wie Video-Kassetten, DVDs und schließlich Blu-rays werden inzwischen mehr und mehr Downloads oder einmal genutzte Streams.

In Zeiten wie solchen die Nase über der Wasseroberfläche und vor allem im Wettstreit mit den Wettbewerbern immer vorne zu behalten – schwierig. Manchmal sogar unmöglich. Vor allem in medialen Zeiten, in denen das Modell Supertanker eigentlich schon bei den Resteposten zu finden ist. Und sich stattdessen alle um den Schnellboot-Tisch rangeln.

Disney ist das Schwierige, das manchmal Unmögliche gelungen. Und das zuletzt sogar besser als jemals zuvor. Aus dem Micky-Maus-Konzern ist ein Supertanker geworden, der scheinbar mühelos wie ein Schnellboot die bösen Untiefen des Business umschifft – und sich nicht von seinem Weg zu immer neuen, lukrativen Gestaden abbringen lässt. Was auch dem – sinnbildlich – Mann am Ruder zu verdanken ist. Und vor allem seinem Charakter. Während sein Vorgänger bei Disney, Michael Eisner, eher nicht … nennen wir es mal: jedermanns Geschmack war, scheint Bob Iger immer oder zumindest meistens den richtigen Ton zu treffen. Und – rechtzeitig! – die richtigen Ideen zu haben.

Wann solche Leute denn überhaupt einmal schliefen, ist eine oft gestellte Frage unter Journalisten und Normalsterblichen. Was wir uns – und Elmar vornweg – im Fall von Bob Iger noch mehr fragen: Wann schreibt man in dieser Position und mit dem Terminkalender eigentlich noch ein Buch mit 272 Seiten?

 

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