The House That Jack Built: Kritik | FRISCHE FILME

THE HOUSE THAT JACK BUILT ist der neue Film von Lars von Trier und sorgt dafür, dass die Lager der Kritiker geteilt sind. Der Regisseur ist immer schon dafür bekannt gewesen, mit seinen Werken wie NYMPHOMANIAC oder ANTICHRIST anzuecken, und sucht dabei die gezielte Provokation. Doch schlägt THE HOUSE THAT JACK BUILT in die gleiche Kerbe?

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Wer ist Jack?

Der Serienkiller Jack (Matt Dillon) ist nicht unbedingt das, was man einen klassischen Serienkiller nennen würde. Der Ingenieur, der immer schon lieber ein Architekt sein wollte, brüstet sich selbst mit 60 Morden. Er hat sich selbst den Namen Mr. Sophisticated gegeben und erzählt einem mysteriösen Mann namens Verge (Bruno Ganz) von fünf ganz speziellen Ereignissen. Jack beginnt dabei mit einer Geschichte, bei dem er auf eine unschuldige Autofahrerin (Uma Thurman) trifft. Die mit einer Reifenpanne liegen geblieben ist und jetzt ausgerechnet von Jack Hilfe erhofft. Natürlich kann der nicht ablehnen und nimmt die namenlose Frau mit zur nächsten Werkstatt. Auf der Fahrt philosophieren beide über die Theorie, wie die nächsten Schritte eines Serienkillers jetzt wohl wären, und Jack lässt in seinen Erzählungen eine gehörige Portion Ironie nicht vermissen. Am Ende ist Uma Thurman aber die Leidtragende, da sie mit eingeschlagenem Schädel im Lieferwagen von Jack landet.

Eine Frage der Betrachtung

Jack betrachtet jeden seiner Morde als Kunstwerk und präpariert die Leichen so, dass eine gelungene Fotografie dabei entsteht. Kunst ist insgesamt ein großes Thema in THE HOUSE THAT JACK BUILT, da die Geschichten immer wieder von Gesprächen durch Verge und Jack unterbrochen werden und kleine Diavorträge auf der Leinwand entstehen. Inhaltlich geht es dabei unter anderem um Moral, Liebe oder Selbstdarstellung.

Das einzige Problem, was der Psychopath hat, sind seine Zwangsneurosen. Die ihn zu Beginn vielleicht auch vor so manch einer Verfolgung durch die Polizei gerettet haben, aber doch dafür sorgen, dass er immer unvorsichtiger wird. Seine Neurosen gehen dabei so weit, dass er nach einem Mord an einer älteren Dame immer wieder zurück ins Haus gehen muss, um sich wirklich zu vergewissern, dass nirgendwo auch nur ein Tropfen Blut zu finden ist. Die Szene wird dabei so absurd, dass sie am Ende einen komödiantischen Charakter bekommt.

In THE HOUSE THAT JACK BUILT findet Komik insgesamt einen sehr großen Stellenwert, hierbei liegt das zwar stets im Auge des Betrachters, aber bei Morden, die so kaltblütig sind und trotzdem noch gewissen Regeln folgen, und bei so wirklichen dummen Figuren kann man oft nicht anders, als zu lachen.

Ein Beispiel dazu: Jack geht mit einer Familie auf die Jagd, und was so friedlich und lehrreich beginnt, endet damit, dass die Mutter mit ihren beiden Kindern von Jack gejagt wird. Hierbei ist es dem Soziopathen aber sehr wichtig, die Regeln der Jagd einzuhalten, und natürlich gibt er der Familie auch einen kleinen Vorsprung und beginnt vor seinem Schuss, laut zu zählen.

Uma Thurman und Matt Dillon

Humor oder Provokation?

Wo andere Filme einfach nur kaltblütig sind, schafft Lars von Trier es mit THE HOUSE THAT JACK BUILT, einen Protagonisten zu zeichnen, der so von sich und seinem Vorhaben überzeugt ist, dass er bewusst offensichtlich leichtsinnig handelt. Immer wieder ertappt man sich bei dem Gedanken: „Das kann er doch jetzt nicht ernst meinen.“ Dabei wechselt die Emotion von Humor bis Fassungslosigkeit und die eben noch lustige Szene wird durch Schock abgelöst.

Das Problem ist nur, die Zuschauer sind solche Bilder von Lars von Trier gewohnt und so schnell schockt die nichts mehr – auch wenn einige bei dem ersten Screening in Cannes den Saal verlassen haben sollen. Ist THE HOUSE THAT JACK BUILT jetzt ein guter Film? Die Frage lässt sich bei Filmen von von Trier nicht so einfach beantworten. Die einen werden ihn wieder zu provokant finden und die andere Hälfte wird dagegen schon eher gelangweilt aus dem Kino gehen. Es wird aber auch die Partei geben, die die wahre Freude an dem Film haben wird.

Was es daneben sonst noch zu THE HOUSE THAT JACK BUILT zu wissen gibt, erfahrt ihr in unserer Videokritik.

Filmdaten: THE HOUSE THAT JACK BUILT

THE HOUSE THAT JACK BUILT
Originaltitel: The House That Jack Built
Genre: Horror, Thriller, Drama
Darsteller: Matt Dillon, Bruno Ganz, Uma Thurman, Siobhan Fallon Hogan, Sofie Gråbøl, Riley Keough
Regie: Lars von Trier
Veröffentlichung: 29. November 2018

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The House That Jack Built

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